Kunde: Freie und Hansestadt Hamburg
Projektzeitraum: 2024 – 2025
Das Projekt in Kürze
In einer dichten und lebendigen Stadt wie Hamburg prallen Interessen direkt aufeinander: Clubs und Bars treffen auf Ruhezeiten, Touristenströme auf Belastungsgrenzen, Kiezkultur auf Nachbarschaften. Genau hier setzt der Runde Tisch „Nachtleben & Nachbarschaft“ der Behörde für Kultur und Medien an – als Raum, in dem Konflikte offen angesprochen und gemeinsam bearbeitet werden.
Wir von der Stadtmanufaktur konzipieren die Inhalte und koordinieren die Umsetzung des Runden Tisches. Unser Ziel: eine lösungsorientierte Kommunikationskultur, die die gesellschaftliche Relevanz von Nachtkultur sichtbar macht, Konflikte entschärft und ein respektvolles Miteinander im urbanen Raum stärkt.

Menschen feiern auf dem Spielbudenplatz auf St. Pauli – ein typisches Bild für Hamburg bei Nacht
Aufgabe und Hintergrund
Hamburgs Nachtleben ist kultureller Motor, Wirtschaftsfaktor und Identitätsanker – und eine ständige Aushandlung von Bedürfnissen und Interessen. Mit dem Runden Tisch „Nachtleben & Nachbarschaft“ geht die Behörde für Kultur und Medien die Spannungsfelder zwischen Wirtschaft und Nachbarschaft konstruktiv an. Nicht mit Symbolpolitik, sondern mit strukturiertem Dialog und verbindlichen Vereinbarungen.
Wir wurden beauftragt:
- die Arbeitsgruppen (AGs) des Runden Tisches inhaltlich und organisatorisch zu steuern,
- relevante Akteur:innen aus Verwaltung, Nachtkultur, Tourismus, Anwohnerschaft und Zivilgesellschaft zu identifizieren und einzubinden,
- gemeinsam Kommunikationsstrategien für ein besseres Miteinander im Hamburger Nachtleben zu entwickeln.
Besonders wichtig ist uns dabei eine klare Haltung: Nachtkultur ist kein Störfaktor, sondern Teil einer lebendigen, zukunftsfähigen Stadt. Gleichzeitig nehmen wir die Perspektiven der Nachbarschaften ernst und übersetzen Bedürfnisse, Konflikte und Chancen in gemeinsames Handeln.
Unser Vorgehen
Strukturierte Arbeitsgruppen und klare Prozesse
Die verschiedenen Arbeitsgruppen sind das Herz des Runden Tisches. Wir sorgen dafür, dass darin aus offenen Debatten konkrete Lösungsansätze werden:
- strukturierte Moderation der AG-Sitzungen
- klare Ziele, Agenda und Arbeitsaufträge je Sitzung
- sorgfältige Protokolle und Dokumentation
- verständliche Aufbereitung der Ergebnisse für den Lenkungsausschuss
Das entschärft Konflikte und ermöglicht Vereinbarungen, die als Grundlage für politische Entscheidungen dienen.
Aktives Stakeholdermanagement – alle relevanten Stimmen am Tisch
Wir glauben daran, dass Stadt nur gemeinsam geht. Deshalb legen wir großen Wert auf strategisches Stakeholdermanagement. Dazu gehören in diesem Projekt:
- Identifikation und Ansprache relevanter Akteur:innen aus Bezirksämtern, Fachbehörden, Initiativen, Einrichtungen, Clubs, Kultur, Nachtökonomie, Anwohnerschaft und Zivilgesellschaft
- Teilnehmendenmanagement, Organisation und Nachbereitung der Sitzungen
- Aufbau verlässlicher Kommunikationswege zwischen den Beteiligten.
Uns ist wichtig, dass sich Clubs genauso gesehen fühlen wie Nachbarschaften – und Verwaltung nicht nur als Regelsetzerin, sondern als gestaltende Partnerin auftritt.

Die AG „Kommunikation“ bei der Arbeit am (eckigen) Runden Tisch
Kommunikationsstrategien für die Nachtkultur – lösungsorientiert und respektvoll
Konflikte im Nachtleben sind oft Kommunikationskonflikte. Darum entwickeln wir gemeinsam mit den Arbeitsgruppen Kommunikationsbausteine, zum Beispiel:
- Kampagnenideen und Dialogformate
- zielgruppenspezifische Ansprache von Nachbarschaften, Besucher:innen und Stadtgesellschaft
- Ideen zur Medienansprache und zur Vermittlung der gesellschaftlichen Bedeutung von Nachtkultur
Wir berichten regelmäßig an den Lenkungsausschuss, stimmen uns eng mit der Behörde für Kultur und Medien ab und achten darauf, dass Vorschläge realistisch, anschlussfähig und umsetzbar sind.
Lokale Verankerung – wir arbeiten in und mit Hamburg
Unser Büro sitzt in Hamburg, unser Alltag spielt sich mitten in dieser Stadt ab – das prägt unseren Blick auf das Projekt. Wir kennen die Themen nicht nur aus Berichten, sondern aus der direkten Wahrnehmung im Stadtraum.
Mit Julia Staron als Projektleiterin bringen wir zusätzlich eine starke lokale Expertise ein: Als Quartiersmanagerin im BID+ Reeperbahn ist sie eng mit Akteur:innen der Nachtkultur, mit Initiativen, Verwaltung und Nachbarschaft vernetzt. Diese Doppelrolle – strategische Prozessbegleitung und tiefes Quartierswissen – hilft uns, Spannungen zu verstehen und tragfähige Lösungen zu entwickeln.
Das Ergebnis
Für uns ist dieses Projekt mehr als ein Auftrag: Der Runde Tisch „Nachtleben & Nachbarschaft“ ist ein Beitrag dazu, unsere Heimatstadt Hamburg so weiterzuentwickeln, dass sie lebendig und lebenswert bleibt – tags wie nachts. Dafür sorgen:
- Erste verabredete Umsetzungsschritte in den AGs: konkrete Kommunikationsmaßnahmen und gemeinsam getragene Lösungswege für Konfliktlagen im Hamburger Nachtleben.
- Verankerung des Dialogs durch regelmäßige Sitzungen und klare Prozessstrukturen: aus punktuellem Austausch wird ein kontinuierlicher Verständigungsprozess.
- Mehr Verständnis für die gesellschaftliche Relevanz von Nachtkultur in Verwaltung, Politik und Stadtgesellschaft.
- Enge Zusammenarbeit über Sektorengrenzen hinweg: Bezirksämter, Fachbehörden, Initiativen, Clubs, Kultureinrichtungen und Nachbarschaften arbeiten konstruktiv zusammen.

„Hamburg wird nicht leiser, indem wir Nachtkultur zurückdrängen, sondern indem wir besser miteinander reden. Unser Anspruch ist ein Miteinander, in dem Kiez, Nachbarschaft und Stadtgesellschaft gleichzeitig atmen können.“
Bildcredit: Stadtmanufaktur, Unsplash, schaeferfoto.com (Julia Staron)













