Kunde: GWW Wiesbadener Wohnbaugesellschaft
Projektzeitraum: Juni 2025 – fortlaufend
Das Projekt in Kürze
Die GWW Wiesbadener Wohnbaugesellschaft entwickelt in Wiesbaden-Kastel das Kastanienquartier – ein nachhaltiges, autofreies Stadtquartier mit bezahlbarem Wohnraum. Seit Juni 2025 begleiten wir Quartiersentwicklung und Quartiersmanagement als strategischer Partner.
Unsere Aufgaben und Rollen auf einen Blick:
- Entwicklung von Nutzungskonzepten für Gewerbe- und Gemeinschaftsflächen,
- Erarbeitung der Quartiersidentität in Kooperation mit unserer Partneragentur Elbgraphen,
- Konzeption eines Quartiersmanagements sowie Coaching und Sparring für die GWW und
- Durchführung von Beteiligungs- und Veranstaltungsformaten.

Stadtmanufaktur-Experte Mathias Sander arbeitet an den Nutzungskonzepten: Welche Gewerbe sollen sich im Kastanienquartier ansiedeln? Wie werden Gemeinschaftsflächen genutzt?
Aufgabe und Hintergrund
Die GWW entwickelt in Wiesbaden-Kastel das Kastanienquartier (Projektname: Modellquartier Kastel Housing Area (KHA)) mit 272 teils geförderten Mietwohnungen, einer Kita sowie Grundschule und Sporthalle, einer Quartiersgarage und mehreren Gewerbeeinheiten. Ziel ist ein nachhaltiges, autofreies und gemeinwohlorientiertes Quartier mit hoher Aufenthaltsqualität.
Das Kastanienquartier soll als zentrales Quartierszentrum sowie Wohn- und Begegnungsgebiet in Kastel-West fungieren und eine Impulsfunktion für den umliegenden Stadtraum „Wiesbadener Straße“ haben. Im Mittelpunkt stehen dabei: die Förderung der Nachbarschaft, der Aufbau von Identifikationsorten und die Umsetzung nachhaltiger und ökologischer Projekte.
Die GWW hat erkannt: Um ein derart zukunftsweisendes Quartier zu etablieren, braucht es bereits in der Entwicklungs- und Umsetzungsphase starke Konzepte zur nachhaltigen Quartiersentwicklung sowie ein engagiertes Quartiersmanagement. Nur so gelingt es, die Bedürfnisse von Anwohnenden und Gewerbetreibenden zu berücksichtigen, Konflikte zwischen Interessensgruppen frühzeitig zu entschärfen sowie eine Quartiersidentität und -gemeinschaft aufzubauen.
Mit der KHA als erstem nachhaltigem Stadtquartier Wiesbadens beschreiten wir einen neuen Weg in der Stadt- und Quartiersentwicklung. Wie soll sie sein, die Stadt, in der wir leben wollen: Lebendig, nachhaltig und bezahlbar? (…) Das Stadtplanungsamt und das Umweltamt der Landeshauptstadt Wiesbaden sind deshalb angetreten, die KHA bewusst im Sinne eines Experimentierfelds zu nutzen, um darauf belastbare Antworten zu finden.
Ein Stadtteil im Umbruch: Aus „Mainz-Kastel“ wird das „Kastanienquartier“ – aus einem ehemaligen Gebiet mit US-Kasernen wird Wiesbadens erstes nachhaltiges Stadtquartier. Projektleitung Julia Staron (im Bild links) beim Stadtspaziergang mit weiteren Projektverantwortlichen
Unser Vorgehen
Ein identitätsstarkes, inklusives und klimaorientiertes Quartier, das Menschen verbindet, lokale Ökonomien aktiviert und als Impulsgeber für den Stadtraum Wiesbadener Straße wirkt – mit tragfähigen, von Beginn an gelebten Strukturen. Wir von der Stadtmanufaktur sind begeistert und stolz, unseren Teil zu dieser Quartiers-Vision beitragen zu können – und zwar mit strategischem Know-how und Umsetzungspower.
Das Projekt startete 2025 mit der Konzeptentwicklung inklusive erster Beteiligungsformate. Unser Projektfahrplan umfasst Maßnahmen bis 2027, mit optionalen Bausteinen bis ins Jahr 2028.
Handlungsfelder und Maßnahmen
Standort- und Bedarfsanalyse:
- Analyse von Unterlagen und Daten; Vor-Ort-Begehung
- leitfadengestützte Gespräche mit Stakeholder:innen; Erarbeitung einer Stakeholdermap
- Ableitung von Zielgruppenbedarfen (Wohnen, Gewerbe, soziale Infrastruktur, Mobilität)
- Start-Workshop (Kick-off) mit GWW und städtischen Akteuren: Projektfahrplan
Nutzungskonzepte für Gewerbe und Gemeinschaft:
- Bedarfsermittlung und Zonierung der Erdgeschosszonen (Nahversorgung, Gastronomie, Handwerk/Dienstleistungen, Kreativwirtschaft) sowie der Innen- und Außenräume
- Workshop „Nutzungen“ mit lokalen Akteur:innen
- Abgleich mit Entwicklungen im Umfeld; Konfliktprävention Wohnen ↔ Gewerbe.
- ab 2026: Erstellung von Akquisematerialien und aktive Ansprache potenzieller Gewerbetreibender; Beratung zu Förderoptionen und gemeinwohlorientierten Nutzungen
Partizipative Quartiersmarke und Kommunikation:
- Definition der Markenidentität (Markenkern, Leitbild, Tonalität) – inkl. Beteiligung und Co-Creation
- Entwicklung von Corporate Design und Kernbotschaften (in Kooperation mit der Designagentur Elbgraphen)
- Erarbeitung eines Kommunikationskonzept (Kanäle, Maßnahmen, Taktung)
- Aufbau einer Quartierswebsite (Infos, Kalender, FAQ, ggf. digitale Beteiligung), begleitende Presse- & Social-Media-Arbeit
- Konzeption einer Infobox vor Ort

Partizipation als Prinzip: In Workshops werden (potenzielle) Anwohnende und Akteur:innen informiert – und zum Mitmachen animiert
Beteiligungformate und Netzwerkaufbau:
- Beteiligungskonzept mit Formaten für unterschiedliche Anspruchsgruppen:
- Informationsabende
- Workshops zu spezifischen Themen (Wohnen, Gewerbe, Mobilität, Nachhaltigkeit)
- Quartiersvernetzung und Quartiersforum/-rat
-
Errichtung
eines Quartierbüros
- Kooperationen mit Schulen, sozialen Einrichtungen, Vereinen und Initiativen
Umsetzungsbegleitung und Verstetigung:
- Aufbau und Coaching des GWW-Quartiersmanagements (Empowerment, Sparring, Konfliktmoderation, Prozessreflexion)
- Begleitung der Ansiedlung erster Gewerbemieter:innen; Unterstützung bei Betriebskonzepten für Gemeinschaftsnutzungen und temporäre Zwischennutzungen
- Ergebnisdokumentation, Monitoring und Evaluation
Das Ergebnis: Success in Progress
Planen und anpacken, zuhören und vermitteln, empowern und unterstützen: So begleiten wir das Projekt Kastanienquartier in Wiesbaden. 2025 lief die Konzeptentwicklung auf Hochtouren, 2026 geht es an die Umsetzung.

Zwischen Wiesbaden und Mainz, zwischen Rheinufer und Restart: Wiesbaden-Kastel erfindet sich neu