
Drei Dialog-Formate und eine Frage: Olympia – ja oder nein?
Die Stadt Hamburg startet im November 2025 den Bürgerdialog rund um die Olympischen und Paralympischen Spiele. Wir von der Stadtmanufaktur haben die drei Dialog-Formate der Bürgerbeteiligung konzipiert – und sind bei allen Veranstaltungen vor Ort. Unsere Aufgaben: organisieren, moderieren und den offenen, kritischen, inklusiven Dialog ermöglichen.
Hier im Magazin teilen wir unsere Eindrücke der insgesamt fünfzehn Veranstaltungen quer durch die Stadt. Mit jeder Woche wächst unser Bericht zu diesen drei Dialog-Formaten:
- Auftaktveranstaltung in der HafenCity Universität Hamburg
- Beteiligungsdialoge in allen sieben Hamburger Bezirken
- Stakeholder-Veranstaltungen zu Wirtschaft, Kultur und Co.
Zusätzlich zu den Live-Events können die Hamburger:innen an einer Online-Umfrage teilnehmen und dort ihre Wünsche und Ideen einbringen.
Kurzfassung:
Die Stadt Hamburg will sich für die Olympischen und Paralympischen Spiele bewerben. Eine Voraussetzung dafür: Hamburgs Bürger:innen stimmen im Bürgerentscheid (am 31. Mai 2026) für die Bewerbung.
Im November 2025 stellt Hamburg das Bewerbungskonzept Hamburg+ vor und öffnet sich zum Dialog mit den Bürger:innen. Die Idee: Das Feedback der Bürger:innen fließt noch vor dem Bürgerentscheid ins Konzept ein, Ideen und Ängste werden gehört und adressiert.
Alle Details zum Projekt und zu den Beteiligungs-Formaten finden Sie auf unserer Projekt-Seite zu Olympia in Hamburg.
Auftaktveranstaltung in der HafenCity Universität
Morgens um 10 Uhr in Hamburg: Es ist der 01. November 2025, Nebel und Regen liegen in der Luft. Unsere Heimatstadt zeigt ihr schönstes Schietwetter. Überpünktlich trifft unser Team in der HafenCity Universität ein und orientiert sich zwischen Soundcheck und Aufbau. Im Foyer entsteht bereits der Infomarkt der Behörde für Inneres und Sport, oben im Auditorium richtet sich Horst Lange von den Visual Facilitators direkt neben der Bühne ein. Er wird den Tag heute mit Graphic Recording dokumentieren.
Wir von der Stadtmanufaktur sind mit zehn Expert:innen vor Ort. Die Eventprofis von Inferno Events haben Technik und Orga im Griff. Beruhigend: Unser Netzwerk funktioniert. Während Projektleiterin Julia Staron durch die Räume flitzt, brieft Projektmanagerin Isabell Köster das Stadtmanufaktur-Team. Wer moderiert die drei Dialogzonen, wer kümmert sich um die Regie, wer steht am Wunsch- und Themenbaum Resonanzia?
„Ich finde es wirklich großartig, dass die Hansestadt Hamburg diese Beteiligung wagt. Dass sie die Bürger:innen einbindet. Dass die Ergebnisse tatsächlich ins Konzept einfließen. Eine derartige Dialog-Offensive habe ich in anderen Städten noch nicht mitbekommen. Das macht mich als Hamburgerin stolz.“
Aufbau für den Auftakt: Die Vorbereitungen laufen, die Spannung steigt. Funktioniert unser Event-Konzept für den Start der Bürgerbeteiligung zu Olympia in Hamburg?
Dann ist Isabell schon wieder weg. Gemeinsam mit Stadtmanufaktur-Geschäftsführer Thorsten Kausch brieft sie das Moderations-Duo des Tages: Anke Harnack und Michel Abdollahi. Die ersten Hamburger:innen treffen ein, tummeln sich im Foyer, wandern neugierig von Station zu Station. Pünktlich um 12 Uhr startet das Programm. Hamburgs Bürgerbeteiligung zum Bewerbungsprozess beginnt.
Auf der Bühne wechseln sich Keynotes und Interviews, Diskussion und Moderation ab: Steffen Rülke, Leiter der Hamburger Bewerbung um die Olympischen und Paralympischen Spiele, stellt unter anderem das Bewerbungskonzept Hamburg+ vor, beantwortet Fragen zu Nachhaltigkeit, Sicherheit und Finanzierung, zum IOC und zu den Beweggründen hinter der Bewerbung.
„Die Werte Hamburgs sind die Werte Olympias: Vielfalt, Freiheit und Respekt.“

Steffen Rülke stellt das Bewerbungskonzept Hamburg+ vor

Stadtmanufaktur-Projektleitung Julia Staron berichtet im Podium von den Ergebnissen aus den Dialogzonen
Außerdem auf der Bühne: Hamburger Spitzensportler:innen wie die Volleyball-Profis Clemens Wickler und Nils Ehlers (Silbermedaille in Paris 2024) sowie die mehrfache Paralympics-Siegerin Edina Müller. Sie berichten von der „Faszination Olympia“ und den Olympischen und Paralympischen Spielen in Paris und London. Und sie geben Hamburgs Olympia-Projektgruppe Tipps für bessere und nachhaltigere Spiele.
Zwischen dem Bühnen-Programm diskutieren wir die Olympia-Bewerbung in drei Dialogzonen anhand von Themen wie „Soziale Stadt, Teilhabe und Inklusion“, „Klima, Nachhaltigkeit & Mobilität“ oder „Gesellschaftlichen Zusammenhalt“. Mehr als 500 Hamburger Bürger:innen sind während des Tages vor Ort, denken und diskutieren mit uns, kommen und gehen. Unser offen konzipiertes Veranstaltungs-Format funktioniert.
„Ich bin überrascht, wie viel Begeisterung und wie viele Befürworter uns in den Dialogformaten begegnen. Dieser Funke kann auf die Stadt überspringen.“
Dialog auf und neben der Bühne: Hamburgs Bürger:innen informieren sich und äußern Wünsche, Sorgen und Ängste. Das Feedback wird dokumentiert und reflektiert – und fließt in den nächsten Monaten in das Bewerbungskonzept Hamburg+ ein
Unsere Highlights
- Der respektvolle Dialog mit den Bürger:innen: In den Gesprächen zeigt sich echtes Interesse für die Details der Bewerbung, berechtigte Kritik wird geäußert und gemeinsam reflektiert. Hier und da sprudelt vorsichtige Vorfreude auf ein Olympia in Hamburg.
- Die persönlichen Berichte der Hamburger Spitzensportler:innen: Sie sind es, die Olympia und die Paralympics lebendig und greifbar machen. Und sie zeigen mit ihren Geschichten, wie sich Breitensport und Spitzensport gegenseitig stärken.
- Die Gesangseinlage der famosen Hamburger Goldkehlchen: Bereits ab dem ersten Song drängelten sich Teilnehmende und Team an die Bühne. Innerhalb von Sekunden wurde aus dem Dialog ein Konzert. (Mitsingen erwünscht!)
- Die fantastische Zusammenarbeit im Team und mit unserem Netzwerk: Die Planungszeit vor der Auftaktveranstaltung war kurz, das Programm vielfältig. Dafür braucht es viel Engagement und Kreativität von allen Beteiligten.
Deshalb: Vielen Dank an die Olympia-Projektgruppe der Behörde für Inneres und Sport, an die Profis von Inferno Events und an alle Künstler:innen, Redner:innen und Bürger:innen, die diese Auftaktveranstaltung zum Erfolg gemacht haben.
Graphic Recording und Goldkehlchen: Ein Programm-Mix aus Vortrag, Diskussion, Kunst und Musik sorgt bei der Auftaktveranstaltung für Abwechslung und Atmosphäre
Beteiligungsdialoge in allen Hamburger Bezirken
Bezirk Wandsbek – 03. November 2025
„Moin Moin Hamburg“. Es ist Montag und unser neuer Lieblingssong von den Hamburger Goldkehlchen schwingt seit Samstag in unseren Ohren. Die Auftaktveranstaltung war ein Erfolg und wir fragen uns: Geht auch unser Konzept für die Beteiligungsdialoge in den Hamburger Bezirken auf? Heute Abend in Wandsbek finden wir es heraus.
Moin moin Hamburg meine Perle, ich mag dich so derbe gerne. Deine Menschen, dein Geklön, so wunderschön (moin moin). Moin, moin Hamburg deine Straßen, ordentlich Wasser, was ein Hafen. Und in hundert Jahren werd‘ ich nicht von dir gehen
Olympia und Paralympics in Hamburg: Wie können die Hamburger Bezirke davon profitieren? Das wird beim Beteiligungsdialog in Wandsbek diskutiert
Unser Team trifft im Forum Alstertal in Wandsbek auf rund 80 Bürger:innen. Dieses Mal führt nicht ein Moderations-Duo durch die Veranstaltung, sondern unser Stadtmanufaktur-Geschäftsführer Thorsten Kausch. Die Begrüßung übernimmt Thomas Ritzenhoff, Bezirksamtsleiter von Wandsbek, gefolgt von einem Interview mit Björn Lengwenus. Als Leiter der Grund- und Stadtteilschule Alter Teichweg stehen für ihn die Themen Bildungsgerechtigkeit und „Inklusion als unveräußerliches Menschenrecht“ im Mittelpunkt – auch in der Diskussion um die Olympischen und Paralympische Spiele in Hamburg.
„Wir brauchen echte Beteiligung und echte Gespräche. Es wäre fatal, wenn die Spiele nur für Privilegierte und in der Innenstadt wahrnehmbar wären. Gerade ein Stadtteil wie Dulsberg sollte strukturell und nachhaltig profitieren, zum Beispiel durch die Verbesserung der Infrastruktur, wie Sporthallen, Schulbau etc., aber auch durch Fördermittel für Ausflüge. Dann kann der Sport seine verbindende Kraft entfalten und Hamburg zu einer weltoffenen und bildungsgerechten Stadt werden.“

Hockey-Nationalspielerin Emma Davidsmeyer im Gespräch mit Thorsten Kausch: Die Hamburgerin berichtet u. a. von den Olympischen und Paralympischen Spielen 2024 in Paris
Steffen Rülke, Leiter der Hamburger Olympia-Projektgruppe, stellt wie bei der Auftaktveranstaltung das Bewerbungskonzept Hamburg+ ausführlich vor – und Hockey-Nationalspielerin Emma Davidsmeyer spricht im Talk mit Thorsten Kausch über die Chancen und den Charme von Olympia.
Anschließend verlegen wir die Diskussion von der Bühne in verschiedene Dialogstationen. Hier können sich die Wandsbeker:innen direkt einbringen. Es werden viele Wünsche und Ideen geäußert, aber auch Kritik. Alle Stimmen werden gehört und auf Pinnwänden dokumentiert.
Dialogstationen beim Beteiligungsdialog Wandsbek: Thorsten Kausch und Isabell Köster von der Stadtmanufaktur dokumentieren die Wünsche und Ideen der Bürger:innen
Bezirk Bergedorf – 04. November 2025
Neuer Tag, neuer Bezirk: Weniger als 24 Stunden nach dem letzten Beteiligungsdialog geht es nach Bergedorf ins Haus im Park. Rund 60 Bürger:innen aus dem Bezirk erfahren von Stadtmanufaktur-Projektleiterin Julia Staron, was sie heute Abend erwartet:
Natürlich die Konzeptvorstellung durch Steffen Rülke. Der Leiter der Hamburger Olympia-Projektgruppe durchlebt gerade ein ähnlich hohes Event-Pensum wie wir. Wechselnde Orte, wechselnde Besetzung, ein Thema: Was sagen die Hamburger:innen zu Hamburgs Bewerbung für die Olympischen und Paralympischen Spiele?

Beteiligungsdialoge: Eine Teilnehmerin fotografiert die geplante Eröffnungsfeier auf der Binnenalster (mehr dazu: Bewerbungskonzept Hamburg+)
Heute schon an morgen denken, würde ein gewitzter Geist wohl kommentieren. Denn wir sprechen mit den Hamburger:innen in diesem November 2025 über Sommerspiele, die frühestens 2036 in Hamburg stattfinden würden. Oder 2040. Oder 2044. Umso interessanter ist der Blick in diese mittelferne Zukunft. Wie kann eine Bewerbung um Olympia und die Paralympics schon jetzt Stadtentwicklungsprojekte beschleunigen – oder zu neuen Projekten anregen? Und wie können alle Bezirke davon profitieren?
Diskutiert wird das in Bergedorf unter anderem in Interviews mit den Athlet:innen Yamen Alikaj (Judo), Jan Rothländer (Para-Rudern) und Kalle Pieper (Beachvolleyball), die Einblicke in ihre sportlichen Erfahrungen geben. Auch für uns ist es sehr spannend und bewegend, die Spitzensportler:innen live zu erleben. Wir spüren ihre Vibes, ihre Größe, ihre Leidenschaft.
Dann geht es runter von der Bühne und rein in den Dialog auf Augenhöhe: Für die verschiedenen Dialogstationen haben wieder unsere Fokusthemen (u. a. Mobilität, Nachhaltigkeit, Jugend und Familie) sowie unsere Thesen mitgebracht. Je nach Bezirk priorisieren wir diese Themen allerdings anders. Denn wer sich wie wir in Hamburg auskennt, der versteht, wie unterschiedlich die Stadtgebiete ticken.
„Was wir hier gemeinsam erarbeiten, hat Hand und Fuß. Ich glaube: Das Bewerbungskonzept wird am Ende so gut sein, dass die Bürger:innen eine klare Wahl treffen können.“
Mobilität und ÖPNV sind wichtige Themen für Hamburgs Bürger:innen. Die Hoffnung: Eine Bewerbung für Olympia und die Paralympics könnte Verkehrs-Projekte beschleunigen
Bezirk Harburg – 12. November 2025
Das Wochenende war kurz. Parallel zu unserem Dialog-Marathon bereiten wir unseren Triple-CEO-Zirkel in der kommenden Woche in Hamburg vor. Dort treffen sich mehr als 40 Geschäftsführende aus Stadtmarketing, Wirtschaftsförderung und Tourismusmarketing. Das bedeutet für uns: großes Arbeitspensum, große Vorfreude.
Zurück zu Olympia: Heute ist Harburg an der Reihe. Der Hamburger Bezirk südlich der Elbe soll auch mitreden dürfen. Und das tun mehr als 50 Harburger:innen im Bürgerzentrum Feuervogel. Die Begrüßung übernimmt Bezirksamtsleiter Christian Carstensen, der sich klar für den offenen Dialog über die Chancen und Herausforderungen ausspricht.
„Olympische und Paralympische Spiele sind kein kleines Dorffest, sondern sie bewegen eine ganze Stadt, eine ganze Gesellschaft. (…) Harburg wird Teil der Spiele sein – mit Trainingsplätzen, Unterkünften und Begegnungsorten.“
Auch Antonia Marmon, Geschäftsführerin des Harburg Marketing e. V., und Hanna Granitzki, Hockey-Nationalspielerin, weisen auf die Kraft von Olympia und den Paralympics für Harburg hin. Marmon bezeichnet Harburg sogar als „Trainingslager Hamburgs“ und Keimzelle für Innovationen (dank der TU). Und Granitzki findet: Hamburg ist in der Lage, das sportliche Großevent zu stemmen, wenn sich alle Bezirke als „Teil dieser Bewegung“ verstehen.
„Ich sehe in Olympia nicht Medaillen oder Stadien, sondern Begegnungen, Begeisterung und neue Identifikation der Menschen mit ihrer Stadt.“

Antonia Marmon (Harburg Marketing e. V.) teilt beim Beteiligungsdialog in Harburg ihre Sicht auf Olympia in Hamburg
Bezirk Hamburg-Nord – 17. November 2025
Halbzeit in Hamburg. 3 Beteiligungsdialoge liegen hinter uns, 3 vor uns. Und heute Abend wird in Hamburg-Nord diskutiert. Wir merken, wie das Interesse am Dialog weiter wächst. Die Formate sprechen sich herum, die Anzahl der Teilnehmenden kitzeln die Kapazitätsgrenzen. So auch heute Abend im Goldbekhaus in Winterhude. Mehr als 110 Bürger:innen wollen dabei sein und mit uns über Hamburgs Olympia-Frage sprechen.
Während direkt neben uns der Goldbekkanal gen Alster fließt, betont Bezirksamtsleiterin Bettina Schomburg in ihrer Begrüßung die einzigartige „Wasserlage“ Hamburgs. Außerdem weist sie auf die Chancen für Hamburgs Active-City-Strategie hin. Von Olympia sollen alle Hamburger profitieren, findet Schomburg.
„Wir haben hier in Nord einen direkten Zugang zur Alster. Ich weiß gar nicht, ob Stand-up-Paddling schon eine olympische Disziplin ist – aber es könnte es noch werden.“

Bezirksamtsleiterin Bettina Schomburg beim Beteiligungsdialog im Goldbekhaus
Es folgt: der Impulsvortrag des Sozialarbeiters und Influencers Erdin Ciplak alias Mr. BlindLife. Für ihn ist klar: Wenn die Olympischen und Paralympischen Spiele nach Hamburg kommen, dann müssen Stadt und Event möglichst barrierefrei sein. Ein Aspekt, den auch das Bewerbungskonzept Hamburg+ ins Zentrum stellt. Darin setzt sich die Stadt Hamburg sogar das Ziel, zur „barriereärmsten Stadt Deutschlands“ zu werden.
„Wir wollen eine ‚Olympische Generation‘ fördern, die gemeinsam gesund, aktiv, achtsam und selbstbewusst aufwächst. Und wir wollen die barriereärmste Stadt Deutschlands werden.“
Steffen Rühlke und Erdin Ciplak sprechen beim Beteiligungsdialog in Hamburg-Nord über: Inklusion und Olympia
So oder so ist Olympia ein Traum für Hamburgs Profisportler:innen. Heute in Hamburg-Nord am Start sind: Simon Plitzko (Weitsprung), Jasmina Bier (Para-Rudern) und Josie Krone (Dreisprung, Weitsprung). Sie berichten im Interview von ihren Perspektiven und ihren Wünschen an eine Olympia-Bewerbung, gefolgt von der Diskussion in den drei Dialogräumen. Hier dürfen nun alle zu Wort kommen: Athlet:innen und Bürger:innen.
Zeit für Gespräche – mit Athlet:innen auf der Bühne und mit Bürger:innen in den Dialogzonen
Bezirk Eimsbüttel – 18. November 2025
Hallo Eimsbüttel und willkommen im MUT!Theater. Hier dreht sich heute alles um ein Sportevent, das eine ganze Stadt bewegt. So sehr, dass auch der NDR regelmäßig darüber berichtet. 70 Bürger:innen sind heute vor Ort und bringen sich ein – stellvertretend für die rund 275.000 Menschen, die im Bezirk Eimsbüttel leben.
Bezirksamtsleiterin Sonja Böseler thematisiert in ihrer Begrüßung die Chancen und die Haltung Eimsbüttels gegenüber Olympia. Auch Patrick Esume, Ex-American-Football-Profi und RTL-Experte, berichtet im Impulsvortrag von der „gesellschaftlichen Kraft des Sports“ und davon, wie sportliche Großereignisse ganze Städte emotional verbinden können.
„Wenn Hamburg tatsächlich Gastgeber der Olympischen und Paralympischen Spiele würde, dann würden wir hier in Eimsbüttel unsere Arme für Sportler:innen und Gäste aus aller Welt öffnen.“
Die Perspektive von Hamburgs Spitzensport vertreten heute in Eimsbüttel: Lise Petersen (Para-Speerwurf) und Anna Yuri Koseki (Rudern). Für sie zählen Barrierefreiheit, Inklusion und die gleichberechtigte Sichtbarkeit olympischer und paralympischer Wettbewerbe. Und sie schaffen ein Gedankenspiel: Wie motivierend wäre es für Hamburgs Jugend, Weltklasse-Sport direkt vor der Haustür zu erleben? All das wird anschließend in den drei Dialogzonen von allen Teilnehmenden diskutiert.
Bezirk Altona – 20. November 2025
Ein Donnerstagabend im Bürgerhaus Bornheide: Der Beteiligungsdialog in Altona verdeutlicht, wie engagiert die Debatte und wie wertvoll die vielfältigen Perspektiven auf die Stadt und auf Olympia sind. Visuell begleitet wird der Abend von der Hamburger Illustratorin Julia Zeichenkind.
Christoph Holstein, Staatsrat für Inneres und Sport, macht in seiner Begrüßung klar: Olympia könne ein kraftvoller Entwicklungsschub für Altona sein – von moderner Sport- und Sozialinfrastruktur über neue Mobilitätsansätze bis hin zu einem echten Mehr an Teilhabe für alle Generationen.

Staatsrat Christoph Holstein spricht in Altona über die Argumente für Olympia und die Paralympics © Julia Zeichenkind
Höhepunkt des Abends: Die ehemalige Profi-Boxerin Dilar Kisikyol gibt Einblicke in ihre Sportlerinnenkarriere und unterstreicht, wie wichtig Sichtbarkeit, Zugangsmöglichkeiten und Förderung für junge Talente sind, insbesondere für Frauen.
„Das Schöne am Sport ist: Herkunft, Alter, Religion – das alles spielt keine Rolle.“

Sportlerin Dilar Kisikyol und Thorsten Kausch (Stadtmanufaktur) im Gespräch auf der Bühne
In den Dialogzonen wird anschließend intensiv diskutiert. Mehr als 100 Bürger:innen aus Altona bringen konkrete Ideen, klare Erwartungen und kritische Fragen ein. Das zeigt: Altona denkt Zukunft – und will aktiv mitgestalten, wie ein mögliches Olympisches und Paralympisches Hamburg aussehen könnte.
Der Abend in Altona – festgehalten mit Stift und Farbe © Julia Zeichenkind
Bezirk Hamburg-Mitte – 27. November 2025
Es ist Ende November. Sechs Beteiligungsdialoge sind geschafft, der letzte erwartet uns heute in der Stadtteilschule am Hafen. Wir sind froh über die vielen Abende voller Arbeit, die hinter uns liegen, und zugleich gespannt: Was sagt Hamburg-Mitte zu Olympischen und Paralympischen Spielen in Hamburg? Gerade hier im Zentrum ballen sich Stadtgeschehen, Stadtentwicklung und Tourismus, liegen die schönen und rauen Seiten Hamburgs Ufer an Ufer.
Fakt ist: Olympia würde sich in Hamburg-Mitte markant bemerkbar machen. Die Eröffnungsfeier auf der Binnenalster, Sportveranstaltungen, Sportler:innen und Sportbegeisterte werden den Stadtkern beleben und herausfordern. Auch Bezirksamtsleiter Ralf Neubauer beschreibt Hamburg-Mitte in seiner Begrüßung als zentralen Resonanzraum für die Olympia-Frage, denn der Bezirk sei „wahnsinnig heterogen“ und „Sport ist etwas, das Menschen verbindet“.
Staatsrat Christoph Holstein ist auch heute wieder als Vertreter der Stadt und des Sports vor Ort. Für ihn ist der Dialog das Erfolgsrezept der Bewerbung und Umsetzung dieses Großevents: „Wir wollen kein Projekt, das an den Menschen vorbei entsteht.“ Olympia sei nur dann eine Chance, „wenn die Stadt profitieren kann – langfristig und für alle.“

Tischtennis-Match mit Staatsrat Christoph Holstein (im Bild links) bei der Auftaktveranstaltung Anfang November in der HafenCity Universität
Beim letzten Beteiligungsdialog hören wir noch einmal die Stimme des Breitensports: Timm Kartheuser vom SC Victoria Hamburg weist auf die strukturellen Herausforderungen in Hamburg hin: „Wir haben riesige Wartelisten – wir brauchen mehr Hallenzeiten, mehr Plätze, mehr Qualität.“ Zugleich betont auch er die Bedeutung des Sports als gesellschaftlicher Kit.
Bevor es zur Diskussion in die Dialogzonen geht, erleben wir und die mehr als 65 Bürger:innen aus Hamburg-Mitte den Spitzensport hautnah: Profi-Schwimmer Rafael Miroslaw beschreibt die Kraft Olympias für eine Stadt und ihre Menschen.
„Die Energie einer olympischen Stadt ist unvergleichbar. Ich wünsche mir, dass Hamburg das erleben kann.“
Stakeholder-Veranstaltungen zu Olympia in Hamburg
Fachdialog „Gesellschaftlicher Zusammenhalt“ – 06. November 2025
Klein, aber gezielt: So haben wir die Fachdialoge mit den Stakeholder:innen Hamburgs konzipiert. Je nach Thema werden Personen eingeladen, die für ihr Unternehmen, ihre Initiative, ihr Interesse eintreten können. Wir starten heute den ersten Fachdialog mit der Frage: Wie können Olympische und Paralympische Spiele zum gesellschaftlichen Zusammenhalt beitragen?
Dazu sagt Alexander Schulz, Geschäftsführer des Reeperbahn Festivals, in seiner Keynote: Olympia hat Potenzial für den Zusammenhalt der Gesellschaft, aber nur, wenn die Stadt es als „gemeinschaftliches Projekt“ gestaltet. Transparent, seriös und ergebnisoffen.

Der Geschäftsführer des Reeperbahn Festivals, Alexander Schulz, betont bei seiner Keynote die Aspekte: Vertrauen und Transparenz
Anschließend wurde an den Thementischen diskutiert. Die überwiegende Meinung: Ja, Olympia kann auch gesellschaftlich wirken – als Motor für Vielfalt, Teilhabe und Zusammenhalt. Doch das erfordert viel Vertrauen der Bürger:innen in den Sinn und Zweck der Bewerbung und Durchführung.
Vielen Dank an die Vertreter:innen aus Vereinen, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Verwaltung für diesen konstruktiven und lösungsorientierten Auftakt zu unseren Fachdialogen.
Ideensprints an Thementischen: Stakeholder:innen diskutieren beim Fachdialog in der Patriotischen Gesellschaft
Fachdialog „Wirtschaft, Arbeit & Innovation“ – 10. November 2025
Olympia bedeutet auch: Ideen, Innovationen, Investitionen. Aber wie kann Hamburg diese bestmöglich steuern und wer soll davon besonders profitieren? Das diskutieren wir mit 40 Hamburger Stakeholder:innen in der Handelskammer Hamburg. Deren Hauptgeschäftsführer Dr. Malte Heyne erhält von Moderator Thorsten Kausch das Wort und stellt die wirtschaftlichen Effekte in den Gesamtkontext:
Heyne wirbt dafür, Olympia als ökonomischen Katalysator zu begreifen – als Möglichkeit, Innovationen zu beschleunigen, neue Branchenimpulse zu setzen und Hamburg als internationalen Wirtschaftsstandort sichtbar zu machen.

„Olympische Spiele als Katalysator für die Standortentwicklung“: Dr. Malte Heyne bei seinem Impulsvortrag in der Handelskammer Hamburg
Dieser Haltung schließt sich Dr. Hariolf Wenzler in seinem Impulsvortrag an. Er ist CEO der Kanzlei YPOG und betrachtet den „Innovationsmotor Olympia“ unter anderem aus Sicht der Start-up-Szene.
Nach den Impulsen auf der Bühne folgen drei Ideensprints mit den Teilnehmenden. So können die Vertreter:innen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Start-ups und Verbänden ihre Perspektive konkret und sichtbar einbringen.


Aktiv mitreden statt zurücklehnen: Dafür sorgen die Ideensprints bei den Fachdialogen
Fachdialog „Kunst, Kultur & kreative Szenen“ – 11. November 2025
Rau und schön: All das ist Hamburg. Und so soll es sich nach den Worten von Egbert Rühl auch dem Olympischen Komitee präsentieren. Der Geschäftsführer der Hamburg Kreativ Gesellschaft eröffnet mit seinem Impulsvortrag den Fachdialog für Vertreter:innen aus Hamburgs Kunst-, Kultur- und Kreativszenen im Klubhaus St. Pauli. Das Stichwort des Abends: „Authentizität“.
„Hamburg darf sich bei einer Olympia-Bewerbung nicht als glatte Hafenstadt inszenieren, sondern muss zeigen, was sie wirklich ist: kreativ, lebendig, widersprüchlich. Kultur und Kreativwirtschaft sorgen dafür, dass dieses Bild authentisch bleibt – oder gar nicht funktioniert.“
Genau für diese Authentizität steht auch die Regisseurin und Kulturschaffende Marina Sahnwaldt, die von ihrem Projekt Klangsport berichtet. In ihren Augen ist Sport nicht nur körperlich, sondern klangvoll und kulturell. In jedem Wurf, jedem Schritt, jedem Atemzug liege ein Klang, ein Rhythmus, eine Schönheit, so die Hamburgerin.
Was also können die Olympischen und Paralympischen Spiele für die Hamburger Kulturszene tun – und umgekehrt? Das diskutieren die Stakeholder:innen im interaktiven Teil der Veranstaltung: beim World Café zu Themen wie „Kultur im Stadtbild“, „Kultur als Bühne“ und „Erbe statt Event“.

Gebannt auf Wand: Wünsche, Ideen, Perspektiven der Kulturszene
Fachdialog „Bildung & Wissenschaft“ – 19. November 2025
Der vierte Fachdialog setzt Bildung, Wissenschaft und Forschung in den olympischen Kontext. Hamburgs Wissenschaftssenatorin Maryam Blumenthal und mehr als 20 Stakeholder:innen debattieren mit uns und Hamburgs Projektgruppe für Olympia.
Blumenthal macht in der Begrüßung ihre Sicht auf die Stadt klar: Hamburg sei bereits heute hervorragend aufgestellt, um Olympia als Impulsgeber für Forschung, Innovation und Teilhabe zu nutzen. Dafür stehen Orte wie die Science City Hamburg-Bahrenfeld und das neue Athleticum am Volkspark.

Maryam Blumenthal spricht sich beim Fachdialog im MUT!Theater für Olympia in Hamburg aus

Speaker Jens Portmann bringt die Perspektive der Studierenden auf Olympia ein
Jens Portmann von der Universität Hamburg Marketing GmbH nimmt in seinem Impulsvortrag die Perspektive von Studierenden ein. Auf Basis von Gesprächen skizziert er deren differenzierte, oft ambivalente Haltung: große Sorge um Bildungsfinanzierung, soziale Gerechtigkeit und Wohnraum – bei gleichzeitiger Offenheit für die Chancen Olympias, etwa für Science City, Infrastruktur und Stadtentwicklung. Diese Sorgen müssten laut Portmann in der Bewerbungs- und Umsetzungsphase ernst genommen werden.
„Das größte Thema, das wirklich alle [Studierenden] beschäftigt, ist: Was passiert mit der Bildungsfinanzierung? Wenn überall gespart wird, klingt Olympia schnell wie ein zusätzlicher Druck.“
Diskussion auf der Bühne und in den Dialogzonen: Laura Ebeling aus dem Stadtmanufaktur-Team führt durch den Fachdialog
Fachdialog „Kinder, Jugend & Familie“ – 24. November 2025
Wenn Olympia Zukunft sein soll, müssen junge Menschen heute gehört werden. – Dieser Satz trifft im Kern, was wir beim Fachdialog im Betahaus Sternschanze mit 15 jungen Menschen, Schüler:innenvertreter:innen und Vertreter:innen von Jugend- und Bildungsorganisationen diskutieren.
Dafür wirbt auch Lehrerin und Bildungsaktivistin Gloria Boateng in ihrer inspirierenden Keynote „Die Zukunft läuft mit: Wie vielfältige Hamburger Familien ‚ihre‘ Spiele gestalten – und wie die Stadt dabei Umwelt neu denkt“. Sie betont, Olympia könne nur gesellschaftlich wirken, wenn junge Menschen mitsprechen und mitgestalten können. Schließlich würde ein Ja für Olympia in Hamburg vor allem über ihre Zukunft bestimmen.

Die Zukunft läuft mit: Gloria Boateng über Olympia, Zukunft und junge Menschen beim Fachdialog im Betahaus Sternschanze
Fachdialog „Soziale Stadt & Teilhabe“ – 25. November 2025
Die letzte Dialogwoche ist ein Kraftakt für unser Team: Vier Veranstaltungen quer durch Hamburg, davon drei Fachdialoge zu Fokus-Themen und mit ausgewählten Stakeholder:innen. Hinzu kommen Krankheitsausfälle, technische Bugs und all die anderen Kundenprojekte, die wir parallel stemmen. Wir halten zusammen. Und wir halten durch.
Heute auf dem Programm: der Fachdialog zu Sozialem, Integration und Inklusion. Wie kann Hamburg die olympischen und paralympischen Spiele für diese Themen nutzen? Und wie muss das Bewerbungskonzept Hamburg+ dafür konzipiert werden?
Bereits jetzt spricht das Konzept davon, Hamburg in die barriereärmste Metropole Deutschlands zu verwandeln. Eine Vision, die Dr. Thilo Trott, Vorstand der Ev. Stiftung Alsterdorf, teilt – und sogar noch erweitert: Hamburg 2040 soll gerecht, gleichberechtigt, frei, barrierefrei und inklusiv sein, wünscht sich Trott in seiner Keynote. Debattiert werden diese Vision und viele weitere soziale Chancen und Risiken rund um Olympia in den drei Dialogzonen.
Kurzum: Wir sind auch heute wieder beeindruckt von den immer neuen Gedanken und Ideen, die sich aus den Dialogen quer durch die Stadtgesellschaft ergeben.
Fachdialog „Klima, Nachhaltigkeit & Mobilität“ – 26. November 2025
Für unseren letzten Fachdialog reisen wir einmal über die Elbe – in den Vju Energiebunker in Wilhelmsburg. Dort treffen wir auf mehr als 20 Stakeholder:innen aus den Bereichen Klima, Nachhaltigkeit und Mobilität. Die Begrüßung übernimmt: Katharina Fegebank, Hamburgs Zweite Bürgermeisterin und Senatorin für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft.
Mit starken Worten skizziert Fegebank: Olympia sei nicht nur ein Sportprojekt, sondern ein zentrales stadtpolitisches Zukunftsprojekt – ein „unglaubliches Window of Opportunity“, wenn Hamburg sich traue, Großes anzupacken. Natürlicherweise würden sich dabei auch viele Verknüpfungen zum Hamburger Zukunftsentscheid ergeben.
„Der Zukunftsentscheid verpflichtet uns zu Klimaneutralität 2040. Olympia macht die Umsetzung verbindlicher, schneller und konkreter. Es wird eine brutal harte Aufgabe – aber wir können sie schaffen, wenn wir uns etwas zutrauen und gemeinsam handeln.“
Dr. Johannes Merck von der Stiftung Michael Otto schließt mit seinem Impulsvortrag an diese Worte an und betont: „Olympia ist kein Gegensatz zum Zukunftsentscheid – Olympia ist sein Beschleuniger.“ Die Olympischen und Paralympischen Spiele seien nicht nur ein Event, sondern ein Momentum, das bereits Jahre vor den Spielen einsetzt.
Wie dieses Momentum bestmöglich genutzt werden kann, diskutieren die Stakeholder:innen abschließend in den drei Dialogzonen.

Wie nachhaltig kann Olympia sein? Ein Thema, das auf fast allen Beteiligungs- und Fachdialogen debattiert wurde © Julia Zeichenkind
Fazit
Es ist geschafft: Hamburgs Dialog-Marathon ist abgeschlossen. Jetzt liegt es an der Hamburger Olympia-Projektgruppe, die vielen Vorschläge, Wünsche und Sorgen zu sondieren und in das Bewerbungskonzept Hamburg+ einfließen zu lassen. Wir sind gespannt, wie sich das Konzept und die Kommunikation rund um die Bewerbung weiterentwickeln.
Unser Anspruch an diese „Bürgerbeteiligung im Großformat“ war von Anfang an, dass die Hamburger:innen beim Bürgerentscheid am 31.05.2026 eine gut informierte Entscheidung treffen können. Bei allen 15 Veranstaltungen sowie in den zahlreichen Gesprächen rundherum haben wir erlebt, wie ernsthaft, kritisch und zugleich hoffnungsvoll Hamburg auf die Olympia-Frage schaut. Danke an alle, die ihre Zeit, Erfahrung und Haltung mit uns geteilt haben.
„Ich glaube, das Konzept wird am Ende so gut sein, dass die Bürger:innen eine klare Wahl treffen können.“
Bild-Credit: Muhme Photography, Stadtmanufaktur

Sybille Fischer
entwickelt Narrative, Konzepte, Texte und Ideen für Städte – und für die Stadtmanufaktur.
































































